Historie

Knycke und Slynge

Die Historie der Gilde

Wo liegen die Anfänge der Schützengilde der Stadt Lage? Oberst Barckhausen hat den Anfang ohne Angabe von Quellen in das Jahr 1509 gelegt. Leider gibt es keine Gründungsurkunde, wohl aber aus dem Jahre 1502 ein Verzeichnis der „Knycke und Slynge“ und darin heisst es, dass dem Vogt zu Lage die Verteidigung durch die „von der Laige“ anbefohlen sei. Und weiter steht dort: „Dat Honderbarth gebort den von der Laige to vorwarnde“ d. h. zu beschützen. Wobei der Name Honderbarth mit dem Hof Lukebart – heute Bamms Hof in Hardissen an der B66 – gleich zu setzen ist. Damit gab es schon 1502 in Lage Männer, die zur Grenzverteidigung herangezogen werden konnten. Im Jahre 1587 ist dann eine Musterungsrolle geschrieben worden, in denen wehrhafte mit Schusswaffen bewaffnete Männer aus Lage erwähnt werden. Damit geht also der Ursprung unserer Gilde auf die wehrhaften Männer anfangs des 16. Jahrhunderts zurück, und daran hat die 500

Jahrfeier erinnert. Aber bereits im Jahre 1 am14. Juli 1653 wird in Lage ein Freischießenveranstaltet, an dem auch Schützen aus anderen lippischen Orten teilnahmen. Der Hauptgewinn war damals ein Ochse. Gleich zu Beginn des 18. Jahrhunderts wird ein neues Protokollbuch für die Gilde angeschafft, in das alle Aktivitäten und alle Treffen auf dem Rathause zwischen Bürgermeister und Offizierskorps festgehalten wurden. Dieses Buch ist bis heute überliefert. Auch werden die ersten Statuten – heute Satzungen – im Jahre 1730 erlassen, die bis Ende des 19. Jahrhunderts Gültigkeit hatten. Der Königschmuck wurde angeschafft, und es wurde auch festgeschrieben, dass der jeweilige König während seiner Regentschaft keine Steuern gegenüber der Stadt zahlen musste. Jeder männliche Bürger Lages musste Mitglied in der Gilde werden und ein Eintrittsgeld bezahlen. Diese Zwangsmitgliedschaft erlischt mit der neuen Städteordnung von 1886. Jetzt gab es nur noch die freiwillige Mitgliedschaft in der Gilde, die den Namen Städtische Schützengilde Lage trug. Dafür bekam die Gilde aber als „juristische Person“ die Möglichkeit, Grundbesitz zu erwerben. Damit war der Grundstein für unseren heutigen Schützenplatz gelegt. Das 20. Jahrhundert war bestimmt durch die beiden großen Weltkriege. Erst 6 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges wurde in Lage wieder nach alter Tradition ein Schützenfest gefeiert. Naziherrschaft und die bedingungslose Kapitulation nach dem 2. Weltkrieg führten auf Beschluss der Besatzungsmächte zur Enteignung des Gildenbesitzes, zur Auflösung der Gilde und zur Zerstörung des Schießstandes in der Eichenallee.

Erst 1950 wurde die Gilde unter dem Namen Schützengilde der Stadt Lage neu gegründet. Der alte Besitz wurde übertragen, auch Fahnen und Schmuck kamen wieder in den Gildenbesitz. Im Jahre 1952 wurde das 1. Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg gefeiert. Das Jubiläumsfest 1959, der Jubiläumsschnatgang 1984 und das große Schützenfest 2009 stellten Höhepunkte in der neuen Geschichte der Gilde dar. Die Gilde ist seit ihrer Neugründung gekennzeichnet von Volkstümlichkeit und Volksverbundenheit. Sie feierte und feiert für alle Bürger und mit allen Bürgern unserer Stadt die Schützenfest nach alter Tradition.